Beispiele Hufbearbeitung
Huf ist nicht gleich Huf. Aber auch die Hufbearbeitung unterscheidet sich - von Schmied zu Schmied, von Hufpfleger zu Hufpfleger. Unter diversen "Titeln" werden verschiedene Bearbeitungsmethoden angeboten, werden Vor- und Nachteile aufgezählt, wird gepriesen, geschumpfen und geraspelt.
Wir wollen, dass Sie sich selbst ein Bild machen. Unter dieser Rubrik stellen wir monatlich neue Bilder unserer zufriedenen Kunden ein, die Ihnen einen kleinen Vorgeschmack auf das bieten sollen, was wir unter Hufbearbeitung verstehen.
8-jähriger Haflingerwallach, der noch nie beschlagen war. Hatte bei der Erstbearbeitung sehr hohe Trachten und einen wesentlich steileren Hufwinkel, als hier zu sehen (Bilder nach der dritten Bearbeitung im Intervall von 7 Wochen).
Er zeigte auf beiden Vorderbeinen eine deutliche Zehenfußung und stolperte oft. Ab der 3. Bearbeitung im Abstand von 7 Wochen begann er deutlich bessser zu fußen und sich lockerer und raumgreifender zu bewegen. Er geht problemlos auf allen Böden und stolpert auch nicht mehr. :)
14-jährige Haflingerstute. Diese Stute ist ein schönes Beispiel dafür wie wichtig regelmäßige Hufbearbeitung gerade bei Stellungsfehlern ist. Der ungleichmäßige Abrieb am Huf verursacht eine zehenenge Stellung. Wird der Huf nicht korrigiert und an den richtigen Stellen eingekürzt verschlechtern sich Stellung und Bewegunsmuster kontinuierlich! Sehnen, Bänder, Gelenke und Muskeln werden überlastet.
Nach der Hufbearbeitung zeigen Zehe und Karpalgelenke wieder nach vorne anstatt einwärts.
9 jährige Warmblutstute. Die Eisen wurden einige Wochen vor Aufnahme des linken Bildes vom Hufschmied abgenommen. Beide Bilder zeigen den linken Vorderhuf der Stute in einem Abstand von nur 4 Wochen. Die Austrittsstelle des Abszesses und die Stressringe in der Hufwand wachsen herunter und der Kronrand ist deutlich entspannter. Die Stute hat erst seit kurzem eine neue Besitzerin, die auf regelmäßige, sachgemäße Hufbearbeitung großen Wert legt. Unter den guten Haltungsbedingungen hat sich der Huf in sehr kurzer Zeit deutlich verändert.
4-jähriger Curlywallach, seit seiner Geburt barhuf. Er wurde erst vor Kurzem angeritten und fällt besonders durch sein freundliches Wesen und seine Gelassenheit auf. Dass die Hufbearbeitung schon überfällig war, ist deutlich zu erkennen, die letzte Bearbeitung lag schon 14 Wochen zurück. Der Wallach lebt im Offenstall und geht problemlos über jeden Untergrund. An der Mustangroll lässt sich die ungeheure Hufwandstärke erahnen.
Text: Kata Ragg & Uschi Sündermann
Bilder: Uschi Sündermann